Jahrzehntelang war Gérard Depardieu einer der bekanntesten und beliebtesten Schauspieler Frankreichs, dann stürzte er tief. Von Montag an muss Depardieu sich erstmals wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe während Dreharbeiten 2021 vor Gericht verantworten.
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00:00Er war Cyrano von Bergerac und Obelix, er war charmant, oft ungehobelt, manchmal einfühlsam.
00:07Ein halbes Jahrhundert lang war Gérard Depardieu Frankreichs Vorzeigeschauspieler
00:12und eroberte weltweit ein begeistertes Kinopublikum.
00:16Jetzt steht er vor Gericht.
00:18Schon früher hatten ihm mehrere Frauen öffentlich sexuelle Belästigung und Missbrauch vorgeworfen.
00:24Doch nunmehr muss Depardieu sich erstmals wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe
00:29während Dreharbeiten 2021 auch vor Gericht verantworten.
00:34Der 76-Jährige weist alle Vorwürfe zurück.
00:38Der Mann ist finster, aber der Schauspieler ist überragend, sagte Catherine Deneuve einmal über Depardieu.
00:45Sie spielte 1980 in Die letzte Metro von François Truffaut an seiner Seite.
00:51Es war der erste Film, für den Depardieu mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet wurde.
00:57Mit seinem impulsiven Spiel wurde Depardieu weltberühmt.
01:02Er arbeitete mit den berühmtesten Filmschaffen in Frankreich zusammen und kommt auf mehr als 200 Filme.
01:09In die Wiege gelegt wurde ihm das nicht.
01:12Depardieu wuchs in kleinen Verhältnissen auf, sein Vater war Alkoholiker.
01:17Als Kind stotterte Gérard, verließ mit 13 die Schule und lebte eigenen Aussagen zufolge zeitweilig als Stricher.
01:25Schließlich kam er über einen Freund zum Theater, die Chance seines Lebens.
01:30Wegen seines immensen Schauspieltalents wurde ihm sein rüpelhaftes Auftreten lange Zeit immer wieder verziehen.
01:37Doch seine Steuerflucht nach Belgien, die Nähe zu Kreml-Chef Wladimir Putin und weiteren zweifelhaften Machthabern ließen seinen Sternen sinken.
01:46Rückendeckung bekam Depardieu allerdings noch Ende 2023 vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
01:54Er verwies auf die Unschuldsvermutung und fand weiterhin, Frankreich könne stolz auf den Schauspieler sein.