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Die Idee von US-Präsident Donald Trump, die palästinensische Bevölkerung aus dem Gazastreifen umzusiedeln, könnte für Jordanien zur Belastungsprobe werden. Die Menschen sind besorgt.

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Transkript
00:00Es ist Ramadan. Wenn man in Amman über Politik reden will, muss man warten, bis es dunkel ist.
00:07Nach dem Iftar, dem täglichen Fastenbrechen, kommen die Menschen in Jordaniens Hauptstadt Amman zusammen, um zu reden und umzurauchen.
00:14Es sind schwierige Zeiten in Jordanien.
00:17Die Pläne von US-Präsident Donald Trump, Hunderttausende Palästinenser aus dem Gaza-Streifen zwangsumzusiedeln, sind das Hauptgesprächsthema hier.
00:26Ich denke, dieser Plan wird nicht funktionieren und die Palästinenser haben das Recht, ihren eigenen Staat auf ihrem eigenen Boden zu haben.
00:45Es geht hier aber nicht allein ums Prinzip. Es geht auch um die Machbarkeit.
00:50Es ist wie überall auf der Welt. Die Wirtschaft spielt verrückt und wir sind wie alle anderen davon betroffen, vor allem, weil wir ein armes Land sind.
01:02Wir haben kein Öl, Gas und andere Bodenschätze.
01:09Mehr als 20 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos. Unter den jungen Jordaniern ist der Anteil noch höher.
01:18Jordanien liegt auch in einer der trockensten Regionen der Welt.
01:22Selbst hier in der Hauptstadt erhalten die Menschen in der Regel nur eine Wasserlieferung pro Woche.
01:28Das Land ist auf finanzielle Hilfe von außen angewiesen.
01:31Die Unterstützung aus den USA beispielsweise macht sechs Prozent des Haushalts aus und das ist noch nicht alles.
01:38Die USA unterstützen Jordanien in den Bereichen Militär und Sicherheit.
01:45Abgesehen von der wirtschaftlichen Seite ist das sehr wichtig, dass der jordanische Dinar durch den US-Dollar gestützt wird.
01:52Das muss man berücksichtigen. Das hält die jordanische Währung und auch das jordanische Bankensystem stabil.
01:59Das stellt die jordanische Regierung vor ein Dilemma, bei dem viel auf dem Spiel steht.
02:07König Abdullah steht vor der schwierigen Herausforderung, die Wünsche seiner Verbündeten von den USA und Israel und seines Volkes in Einklang zu bringen.
02:17Jordanien nimmt seit langem Flüchtlinge aus der Region auf, insbesondere Palästinenser.
02:23Sie kamen während des Ersten Arabisch-Israelischen Krieges 1948.
02:28Als damals der Staat Israel gegründet wurde, mussten sie ihre Häuser verlassen.
02:33Das wiederholte sich im Sechstagekrieg 1967.
02:37Im Laufe der Jahre ist es den meisten Palästinensern gelungen, Teil der jordanischen Gesellschaft zu werden.
02:43Experten befürchten jedoch, dass mehr Flüchtlinge die Probleme verschärfen und neue hinzukommen könnten.
02:49Diese Menschen haben Bedürfnisse. Sie brauchen Wohnungen, sie brauchen Arbeit, sie brauchen politische Rechte und sie müssen Teil des Systems sein.
03:02Das wird für viel Druck sorgen, weil die Jordanier nicht zu einer Minderheit im eigenen Land werden wollen.
03:13Zurück im Café. Sie hoffen, dass sich die arabischen Führer einigen und einen Weg finden, damit die Palästinenser in den palästinensischen Gebieten bleiben können.
03:25In Jordanien sind sich alle einig, ob seine Majestät der König, die Regierung oder das Volk.
03:33Wir glauben, dass die Lösung des Problems in einer Zwei-Staaten-Lösung liegt.
03:41Die Unterstützung für die Palästinenser ist ungebrochen, aber noch mehr Flüchtlinge im Land könnte die Stabilität Jordaniens gefährden.
03:55Untertitel der Amara.org-Community

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