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  • 22.3.2025
BORA GESCHICHTEN EINES WINDES Film Trailer HD - Bernhard Pötscher | AT 2019 | 89 min | OmU

Die Bora ist einer der stärksten Winde der Welt, eine Naturgewalt. Sie formt Landschaften, setzt Elemente in Bewegung. Sie bestimmt den Alltag und durchdringt das Gemüt.
Die Bora ist eine Kraft, deren Energie und Auswirkungen der Mensch zwar für sich nutzbar macht, deren Gewalt er sich unterwerfen muss, deren Macht er staunend und ehrfürchtig ausgesetzt ist.

Das Herrschaftsgebiet dieses dominanten Windes ist eine Region bewegter Geschichte, die in den letzten Jahrhunderten über die Länder und deren Bewohner hinweggefegt ist. Die Bora weht zu jeder Jahreszeit.
Die Bora ist ein lokaler Wind an der Ostküste der Adria. Aber Wind bedeutet viel mehr, es ist Wissenschaft, Kunst, Literatur und es ist ein Element das sich bewegt. Es gibt keine Regeln und keine Grenzen, es ist frei.

„Ein erfahrener Filmtheoretiker sagte: „Man kann den Wind selbst nicht sehen, nur seine Auswirkungen auf andere, sichtbare Dinge. Das Kino wurde geboren, um diese Spuren zu filmen, die der Wind hinterlässt.“ Filmemacher wie King Vidor oder Joris Ivens waren besessen davon, den Wind mit Bildern und Tönen zu erzählen.
Nun nimmt sich Bernhard Pötscher der gleichen dokumentarischen Herausforderung an; er filmt in Kroatien die Natur von Senj, ihre Landschaft, ihr Wasser und ihre Wolken. Er spürt dem wilden und unberechenbaren Wind namens Bora durch die Geschichten nach, die Betroffene erzählen. Unterschiedliche Geschichten werden aufgerufen und miteinander verwoben: Geschichten einzelner Persönlichkeiten und Erlebnisse von Enthusiasten, die sich Sturmjäger nennen? Verheerende Auswirkungen der erlebten Kriege, moderner Tourismus, archaische bäuerliche Erfahrungen und wissenschaftliche, meteorologische Berichte, seine Spiegelbilder findet der Film überall: bei Hobbyfotografen, im Rettungsboot, in der digitalen Welt und im Museum.
Dies ist ein Ort, der sich in der Zeit rückwärts bewegt. Das Leben dort ist prekär und zähe. Einsame Gestalten stemmen sich tollkühn gegen die Wildheit der Natur. Ziehen Sie sich warm an, dieser Film kann einen kalten Schauer bescheren. (Adrian Martin)

In Triest haben sie ihm ein eigenes Museum eingerichtet, wo aus Freundlichkeit aber auch die schwächeren Winde dieser Welt in Einmachgläsern gesammelt werden. Im kroatischen Senj indes fegt der Bora-Fallwind seit Jahrhunderten mit Geschwindigkeiten jenseits pazifischer Hurricanes durch die Häuser und Seelen der Küstenbewohner, fräst sich ein in Landschaft und Lebensläufe. „Die Bora spielt alle Instrumente“, wissen nicht nur die Alten, deren geübte Sinne allemal jede Wetter-App übertreffen: Wenn man über der Meeresoberfläche eine feine blaue Linie entdeckt, bleiben nur noch Minuten zur Umkehr – lokales Beobachtungswissen, dem heutzutage eine globale Dringlichkeit zukommt.“ Stephan Settele

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Kurzfilme
Transkript
00:00Wenn der Sonnenschein auftritt, springt die Brüste.
00:07Und wenn der Sonnenschein auftritt, springt die Brüste wieder.
00:15Es ist seltsam. Der Mittelpunkt ist der Wind.
00:19Es ist etwas, das bewegt.
00:21Es ist etwas, das versucht, die Grenzen zu vergessen.
00:24Es versucht, offen zu sein, denn der Wind ist etwas sehr Freiheitliches.
00:30Es ist etwas, das versucht, die Grenzen zu vergessen.
01:01Ich rufe auf, dass niemand mehr mit der Schwelle fährt
01:08und, dass sie nicht das erleben, was ich gerade erlebt habe.
01:11Das ist das Einzige, was ich sagen kann.
01:13Sie sind nicht im Meer, wenn es so ist.
01:16Aber Sie sind nichts.
02:00Copyright WDR 2021