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00:00 - Intro
01:40 - Extrinsische vs Intrinsische Motivation
03:43 - Schritt 1: Ausgelöstes Situatives Interesse
05:48 - Schritt 2: Konstantes Situatives Interesse
07:37 - Schritt 3: Beginnendes Individuelles Interesse
11:08 - Schritt 4: Gut Ausgebildetes Individuelles Interesse
12:48 - Zusammenfassung

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Transkript
00:00Du kennst das vielleicht, da gibt es irgendeine neue Sache, ein neues Spiel, ein neuer Sport
00:04oder ein neues Hobby und du begeisterst dich dafür genauso wie alle anderen auch.
00:08Also beschließen du und dein Kumpel gemeinsam die Sache anzugehen.
00:11Doch ein halbes Jahr später hat sich die Sache bei dir im Sande verlaufen, aber dein
00:15Kumpel hat aus unempfindlichen Gründen richtig durchgezogen.
00:18Es gibt zwei Arten von Menschen, einmal solche, die ihren Arsch nicht hochbekommen und erst
00:22ins Handeln kommen, wenn die Deadline, die Prüfung oder die Abgabe direkt vor der Haustür
00:27steht.
00:28Sie haben 1.000 Interessen und erzählen jedem, was sie gerne machen wollen.
00:31Aber ein paar Wochen später oder sogar nur ein paar Tage ist das Projekt abgebrochen
00:35und sie kommen mit irgendwas Neuem um die Ecke.
00:37Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die gefühlt alles machen.
00:41Sie waren Überflieger in der Schule, haben einen erfüllten Job, treiben regelmäßig
00:44Sport und sind in einer glücklichen Beziehung und alles, was sie anfassen, scheint zu Gold
00:48zu werden.
00:49Kurz gesagt, es gibt Denker und Macher.
00:51Für die längste Zeit habe ich gedacht, das wäre halt einfach so und manche sind einfach
00:55mit eisenharter Disziplin auf die Welt gekommen, während andere Leute ein bisschen mehr Motivation
01:00brauchen, um in die Gänge zu kommen.
01:02Aber stellt sich heraus, ich lag falsch.
01:04Das Gehirn von Denkern und Machern unterscheidet sich nämlich nicht fundamental und es gibt
01:08tatsächlich eine Möglichkeit, vom Denker zum Macher zu werden.
01:11Und keine Sorge, ich erzähle euch jetzt nicht, dass ihr Dinge einfach machen müsst.
01:14Wäre es wirklich so einfach, dann würde es ja jeder tun.
01:17Ne, es gibt tatsächlich einen kritischen, kognitiven Schritt, den wir alle machen müssen,
01:21um langfristig bei einer Sache dran zu bleiben.
01:23Woher ich das weiß?
01:24Naja, weil wir das bereits herausgefunden haben.
01:26Es gibt tatsächlich wissenschaftliche Studien dazu, wie man vom Denker zum Macher wird.
01:31Und I shit you not, die haben sogar einen 4-Schritte-Plan mitgeliefert, wie man das
01:35bewerkstelligt.
01:36Also legen wir los, wie wird man denn zum Macher?
01:39Um zu verstehen, wo der Unterschied zwischen Denkern und Machern liegt, müssen wir erst
01:43verstehen, wo Motivation eigentlich herkommt.
01:45Und zum Glück gibt es dafür schon einige Studien.
01:48Das bekannteste Modell, extrinsische und intrinsische Motivation.
01:52Bei der extrinsischen Motivation wird eine Person durch die äußeren Umstände und Bedingungen
01:56zum Handeln bewegt.
01:57Einfach gesagt, durch externe Belohnung und Bestrafung.
02:00Eine Deadline kommt nachher und ich will die Prüfung nicht verkacken.
02:02Ich gehe arbeiten, um am Monatsende mein Gehalt zu bekommen.
02:05Ich will trainieren gehen, um ein paar Kilos abzunehmen und ich will einen Roundhouse-Kick
02:09lernen, um Mädels zu beeindrucken.
02:11Ganz klar, das ist die Motivation, wie wir sie kennen.
02:13Sie ist immer auf ein externes Ergebnis bezogen und funktioniert auch ziemlich gut.
02:17Sie hat nur ein winzig großes Problem.
02:19Denn sobald das Ziel erreicht ist, verschwindet sie genauso schnell, wie sie gekommen ist.
02:24Nach der Prüfung bist du ein genauso volles Stück Scheiße, wie die 5 Wochen davor und
02:27hast du endlich deine 5 Kilo abgenommen, sitzt du wieder auf der Couch und fetzt dir das
02:31nächste Ben & Jerrys rein.
02:32Aber vielleicht ist dir ja aufgefallen, dass es nicht immer der Fall ist.
02:35Es gibt Leute da draußen, die machen regelmäßig Sport, ohne ein Kilo-Ziel erreichen zu wollen.
02:40Leute, die freiwillig lernen und ihren Hobbys nachgehen, einfach nur, weil es ihnen Spaß
02:44macht.
02:45Und das ist vor allem die intrinsische Motivation.
02:47Dabei machen wir Sachen nicht nur, weil wir sie müssen, sondern weil wir es tatsächlich
02:50genießen, sie zu tun.
02:51Und dass es nicht nur ganz bestimmten, außerwählten Leuten gegeben, ne, jeder von uns kennt das.
02:56Wir spielen Videospiele, weil wir Spaß daran haben.
02:59Wir spielen Fußball, schauen Filme, lesen, fahren Fahrrad oder singen, weil es uns Spaß
03:04macht.
03:05Und genau das ist der Unterschied zwischen Denkern und Machern.
03:07Macher sind intrinsisch motiviert, eine bestimmte Sache zu tun.
03:10Darum haben sie das Durchhaltebemügen, die Disziplin, eine Sache bis zum Ende durchzuziehen.
03:15Weil sie intrinsisches Interesse haben, wollen sie von sich heraus besser werden.
03:19Okay, danke David.
03:20Bedeutet das jetzt, wenn ich nicht intrinsisch in einer Sache interessiert bin, dass ich dann
03:24keine Chance habe, ein Macher zu werden?
03:25Nicht ganz.
03:27Es braucht nämlich vier Schritte, um aus einer Sache, die ich anfangs interessant finde,
03:30ein langfristiges, intrinsisches Interesse zu bilden.
03:33Und egal, ob Olympiasportler, Musiker, Unternehmer oder random Leute wie du und ich, wir müssen
03:38alle diese vier Schritte durchlaufen.
03:40Und wir starten alle mit dem ersten.
03:43Ausgelöstes, situatives Interesse.
03:45Also ein Interesse, das von einer ganz bestimmten Situation ausgelöst wird.
03:49Und wenn man sich überlegt, beginnt eigentlich jedes Interesse so.
03:52Wir sehen irgendwie ein cooles Video auf YouTube, auf TikTok oder sehen irgendjemand auf der
03:56Straße, der was richtig cooles macht und irgendwie werden wir neugierig.
04:00Und auf diese Neugierde haben wir persönlich keinen Einfluss.
04:02Sie wird einfach von irgendwelchen Sachen in der Umwelt getriggert.
04:05Das Problem mit Neugierde ist, dass wir immer denken, dass es eine positive Sache sein muss.
04:10Wir wollen das anschauen, wir wollen das ausprobieren und das anfassen und merken
04:13dabei gar nicht, dass Neugierde auch echt eine negative Erfahrung sein kann.
04:18Ich gebe euch mal ein Beispiel.
04:19Du läufst die Straße entlang und dir kommt ein Skateboarder direkt entgegen.
04:23Richtig cool, Wind in den Haaren und direkt neben dir zieht er auf einmal einen richtig
04:27coolen Kickflip und fährt dann wieder in den Sonnenuntergang.
04:30Du denkst dir, man ist das eine coole Socke, das würde ich auch gerne können.
04:34Deine Neugierde ist getriggert.
04:35Also was machst du?
04:36Du willst auch so ein cooler Skater werden.
04:38Also gehst du zu dem Ort, wo man Skaten lernt.
04:41Zum Skatepark.
04:42Du machst dich auf den Weg und denkst dir, Alter, das wird so cool, ich werde dort mit
04:45all den Skatern abhängen, die werden mir Tricks beibringen, ich werde die Halfpipes
04:48hoch und runter fahren, richtig geil grinden und dann Kickflips und was weiß ich was überall
04:52hinziehen.
04:53Das wird eine richtig coole Sache.
04:55Und dann kommst du dort an und fühlst dich scheiße.
04:58Du siehst all die Leute, die richtig geile Tricks ziehen und denkst dir selber nur, Kacke,
05:03ich kann nicht mal auf dem Brett stehen, wie soll ich denn jemals so gut werden?
05:06Und wäre ich jetzt ein schlechter Selbsthilferatgeber, dann würde ich euch sagen, bewältige einfach
05:10diese Emotionen.
05:11Spring über deine eigenen Schatten, stell dich deinen Ängsten und fang einfach mal
05:15an.
05:16Nur damit ich dort auf dem Brett stehe, ausrutsche, hinfalle, alle lachen mich aus, ich sehe,
05:19dass ich eigentlich gar nichts drauf habe und fühle mich dann schlecht?
05:21Nee, danke.
05:22Das alleine kann schon dafür sorgen, dass du eine Sache nie wieder anfällst und nach
05:26was Neuem Ausschau hältst.
05:27Das Geile an der ersten Phase, dem ausgelösten situativen Interesse ist, dass du dich deinen
05:31Ängsten dort gar nicht stellen musst.
05:33Es reicht wirklich vollkommen, wenn du dich am Anfang weiterhin einfach mit diesem äußeren
05:37Reiz umgibst.
05:38Das heißt, schau dir weiterhin YouTube-Videos zum Skaten an, umgib dich mit Freunden, die
05:42selber skaten und schau einfach, dass du weiterhin irgendwie mit diesem Interesse in Kontakt
05:47bist.
05:48Machst du es nämlich regelmäßig, kommst du in die zweite Phase, den konstanten situativen
05:51Interesse.
05:52Genauso wie bei der ersten Phase ist es immer noch ein situatives Interesse, das heißt,
05:56es kommt von außen.
05:57Aber es ist konstant, das heißt, du schaust weiterhin YouTube-Videos zu dem Thema, umgibst
06:01dich mit Leuten, die das machen oder wirst von deiner Mutter in den Gitarrenunterricht
06:05gezwungen, bist also auch regelmäßig mit diesem Interesse umgeben.
06:08Und wenn du ähnlich wie ich bist, fängst du an diesem Punkt an, dich so zu informieren.
06:12Das heißt, du schaust dir YouTube-Videos oder Tutorials an und lernst dadurch, wie
06:16man eine bestimmte Sache macht, ohne sie selbst gemacht zu haben.
06:19Nehmen wir zum Beispiel Personal Development.
06:21Du bist irgendwie unzufrieden mit deinem Leben und willst dein Leben auf die nächste Ebene
06:25bringen.
06:26Also liest du dir Bücher durch oder hörst sie dir an, schaust YouTube-Videos zu Personal
06:29Development und umgibst dich die ganze Zeit mit diesem Reiz.
06:33Du konsumierst also immer noch, aber Content, der erklärt, wie du besser wirst in diese
06:37Sache.
06:38Aber wohlgemerkt sind wir zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht ins Machen gekommen.
06:41Das klingt jetzt vielleicht nach einem Schritt in die falsche Richtung.
06:43Wenn ich mir die ganze Zeit YouTube-Videos anschaue, aber nicht ins Handeln komme, dann
06:47bringt mir das ja auch nichts.
06:48Ja und nein.
06:50Denn dadurch, dass du dich regelmäßig mit diesem Content umgibst, wird es Teil deines
06:54Lebens.
06:55Und viele Profisportler haben genau so angefangen, weil sie durch ihre Eltern in den
06:59Tennisunterricht gezwungen wurden.
07:01Und da sie jede Woche drei, vier, fünf Mal Training hatten, ist es auch Teil ihres Lebens
07:05geworden.
07:06Super wichtig ist allerdings, dass du nicht zu lange bei diesem Schritt verharrst, weil
07:09sonst kann es sein, dass du irgendwann mal das Interesse verlierst.
07:11Du umgibst dich die ganze Zeit mit diesen Informationen, aber irgendwann mal wird das
07:14Gehirn sagen so, ja okay, das war vielleicht am Anfang mal interessant, aber lass uns jetzt
07:18mal lieber was anderes anschauen.
07:19Um das zu vermeiden, musst du irgendwann mal ins Machen kommen und deine eigenen Erfahrungen
07:23in diesem Bereich sammeln.
07:24Aber das fällt um einiges einfacher, weil du dich ja schon so lange mit diesem Thema
07:28umgeben hast.
07:29Und dann, wenn du deine ersten Erfahrungen gesammelt hast, kommst du endlich in Phase
07:323.
07:33Und hier findet der kritische Schritt statt, der Machern von Denkern unterscheidet.
07:37Beginnendes individuelles Interesse.
07:39Hierbei geht es nicht mehr um situatives Interesse, also das, was von außen kommt und je nach
07:43Situation eben das oder nicht, sondern es bildet sich ein Interesse, das von einem selbst
07:49herauskommt.
07:50Dafür ist notwendig, dass du dich natürlich immer noch mit den Reizen von außen umgibst
07:53und dass du schon mal deine eigenen Erfahrungen gesammelt hast.
07:56Das heißt, du hast schon mal die Gitarre in die Hand genommen, du standest schon mal
07:58auf deinem Brett oder hast versucht eine Morgenroutine auszuprobieren.
08:01Jetzt ist die Wahrscheinlichkeit natürlich relativ groß, dass es bei deinem ersten Mal,
08:06wo du es ausprobiert hast, nicht ganz so erfolgreich gewesen ist.
08:09Und hier kommt jetzt der versprochene kognitive Schritt, der alles verändert.
08:13Und zwar Theorycrafting, also Theoriebildung.
08:16Du fängst an zu überlegen, warum das bei deinem ersten Mal, wo du es ausprobiert hast,
08:20nicht geklappt hat.
08:21Was ist dort passiert?
08:22Warum bin ich daran gescheitert?
08:23Du fängst an, deine eigene Theorie zu bilden, wie du dieses Problem lösen kannst.
08:27Ein Beispiel.
08:28Du chillst bei deinen Skatern.
08:29Irgendwann mal fühlst du dich endlich bereit, auch mal aufs Brett zu steigen, stehst dann
08:33oben auf einer Halfpipe, fährst dort runter und dich klatschst Vollgas auf die Fresse.
08:37Du hast zwei Optionen.
08:39Entweder du gibst auf, fasst nie wieder ein Skateboard an oder du fängst an mit Theorycrafting,
08:44also Theoriebildung, was denn vielleicht schieb gelaufen ist.
08:48Oder du willst dich persönlich weiterentwickeln, hast ganz viele Morgenroutine-Videos angeschaut,
08:52probierst deine allererste eigene Morgenroutine aus und scheiterst daran gnadenlos.
08:57Wieder die Frage.
08:58Aufgeben oder überlegen, was du anders machen könntest.
09:01Vielleicht solltest du beim Skaten erstmal ein besseres Boardgefühl bekommen und erstmal
09:04auf normalen Strecken fahren, bevor du dich so einer Halfpipe untertraust.
09:07Oder vielleicht solltest du am Anfang erstmal eine einfachere Morgenroutine durchziehen.
09:11Beim Theorycrafting geht es darum, die Informationen, die man in den ersten zwei Phasen gesammelt
09:15hat, irgendwie aufzunehmen und anfangen, diese zu reflektieren.
09:19Wie kann ich diese Informationen, die ich gesammelt habe, nutzen, um sie auf mein eigenes
09:22Problem anzuwenden?
09:23Man wird also von einem passiven Konsumenten zu einem aktiven Problemlöser.
09:28Und das ist es, was Macher von Denker unterscheidet.
09:31Das ist der Moment, bei dem du anfängst, überall über dieses Problem nachzudenken.
09:34Du sitzt auf dem Klo, denkst darüber nach, du bist in der Dusche, denkst darüber nach,
09:37liegst im Bett, denkst darüber nach, gehst spazieren und denkst darüber nach.
09:40Deswegen ist übrigens Spazieren gehen auch so eine tolle Sache, weil man da keinen äußeren
09:44Input bekommt und mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist.
09:47Und wenn du anfängst, diese Theorien zu bilden, passiert ein unglaublich interessanter
09:50Schritt.
09:51Sobald du eine Theorie gebildet hast, gibt es dieses innere Verlangen, diese Theorie
09:54natürlich auch zu testen.
09:56Also gehst du wieder raus in die echte Welt, probierst deine Theorie aus und wirst entweder
10:00Erfolg oder Misserfolg haben.
10:02Egal, was jetzt davon eintritt, was daraus entsteht, ist eine neue Theorie, die natürlich
10:06wieder getestet werden will, die wieder zu Misserfolg oder Erfolg führt.
10:09Ihr seht, was hier passiert, oder?
10:10Das ist eine Feedbackschleife zwischen Theoriebildung und aktivem Problemlösen.
10:15Über die Zeit wird man so immer und immer besser mit der Sache, die man anpacken möchte.
10:18Aber Vorsicht, hier trennt sich nämlich die Spreu vom Weizen.
10:22Denn bis zu diesem Punkt kommen wir genauso gut mit extrinsischer Motivation.
10:26Ihr erinnert euch, ich will 5 Kilo abnehmen oder irgendein Mädchen beeindrucken.
10:29Und um dieses Ziel zu erreichen, kann ich natürlich auch in Theorycrafting kommen.
10:33Der Unterschied zur intrinsischen Motivation ist aber, dass man hier anfängt, selbstpersönlichen
10:38Spaß am Entwickeln der Theorien und am Ausprobieren zu entwickeln.
10:41Der Prozess selbst, der Spaß daran, wird zur Belohnung.
10:44Das ist zum Beispiel, wenn du wandern gehen willst, um die Aussicht auf einem Berg zu
10:47entdecken und nicht unbedingt die Gondel nehmen willst.
10:49Du willst dir auch nicht einen League of Legends Account kaufen, der schon bei Ranked of Diamond
10:53ist.
10:54Du hast ja selber Spaß am Spielen.
10:55Und du willst coole Backflips und Schrauben lernen, weil du Spaß daran hast und nicht,
10:58weil du irgendwelche Mädels beeindrucken willst.
11:00Wobei das natürlich schon ein schöner Side-Effekt ist.
11:02Und wenn wir das geschafft haben, also Spaß an der Sache selbst zu entwickeln, dann sind
11:06wir auf dem Weg zum Macher und dem letzten Schritt.
11:08Das gut ausgebildete, individuelle Interesse.
11:11Hier ist das intrinsische Interesse vollkommen ausgebildet und du hast Bock auf die Geschichte,
11:15egal zu welchem Ort und zu welcher Zeit.
11:18Irgendwie wurde diese neue Sache ein Teil deiner Persönlichkeit.
11:21Man ist zum Macher geworden, weil man regelmäßig und vor allem freiwillig diesem Interesse
11:27nachgeht.
11:28Hier findet übrigens ein super interessanter Shift statt.
11:30Du fängst nämlich an, dich zu einem Experten zu entwickeln und dadurch auch die Beiträge
11:34anderer Leute wert zu schätzen.
11:36Du bist mittlerweile so tief im Thema, hast deine eigenen Theorien und der Austausch über
11:40diese Theorien macht dir unglaublich viel Spaß.
11:43Am Anfang meiner Filmkarriere hätte ich mir niemals ein Video über die neuste Kamera,
11:47die jetzt 4K 120fps in S-Log3 und S-Gamut Cine aufnehmen kann, angeschaut.
11:52Ich meine, das hätte mich niemals interessiert.
11:54Jetzt aber, würde ich direkt draufklicken.
11:56Eine andere Sache, die super problematisch werden kann, wenn sie zu früh kommt, ist
12:00Feedback.
12:01In unserem Kopf haben wir die Idee, dass Feedback super geil ist.
12:04Ich will Feedback, du willst Feedback, jeder will Feedback haben.
12:06Aber keine Rede darüber, dass Feedback gerade am Anfang zerstörend sein kann.
12:10Stell dir vor, du hast richtig Bock, Videos zu machen.
12:13Du nimmst deine Kamera, filmst so ein paar Shots, schneidest die in deinem Schnittprogramm
12:16zusammen und zeigst die dann jemandem, der schon mehr Erfahrung hat und der sagt, okay,
12:20nicht schlecht, ich sehe, du bist Anfänger, du könntest die und die Sache noch ein bisschen
12:24besser machen und wenn du das machst, dann kommt das noch ein bisschen geiler rüber
12:27und das und das und das und das, aber du hast noch einen weiten Weg vor dir.
12:30Ernsthaft, wenn ich das bei meinem ersten Video gehört hätte, dann hätte ich niemals
12:33angefangen.
12:34Um Feedback wirklich annehmen zu können, brauchst du erstmal ein richtig gutes Fundament,
12:38Selbstsicherheit in dem, was du bereits schon kannst.
12:41Nur dann kannst du die Punkte im Feedback auch wirklich verstehen und dann für dich
12:44anwenden.
12:45Feedback also im besten Fall erst bei Phase 4.
12:47Also nochmal eine kurze Zusammenfassung.
12:49Sobald du die erste Neugierde für eine bestimmte Sache entwickelst, fang an, dich damit zu
12:54umgeben.
12:55Umgib dich damit so lange und informiere dich zu dem Thema, bis die Hürden sinken und du
12:59den Mut findest, es einmal selbst auszuprobieren.
13:01Dann fang an, die Informationen, die du gesammelt hast, zu nutzen, um daraus Theorien zu bilden,
13:06wie man etwas besser machen kann.
13:07Probiere deine Theorie aus und bilde neue Theorien.
13:10Und wenn du dann schon eine Weile lang im Game bist, studiere andere Theorien und hol
13:14dir Feedback ein.
13:15So und das sind die 4 Schritte, wie man von einem Denker zu einem durchziehenden Macher
13:19wird.
13:20Woher ich weiß, dass es so funktioniert?
13:21Weil ich das tatsächlich an meinem eigenen Leib mit dieser Kamera erfahren habe.
13:25Durchziehen ist ein Skill, so wie Kochen, Videospiele oder Kommunikationsskills mit
13:29anderen Menschen.
13:30Von Skills kann man lernen.

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