Max Eberl spricht über die ungewöhnliche Vertragsverhandlung mit Joshua Kimmich. Der 30-Jährige führte die Gespräche ohne Berater, wobei der Fokus eher auf der sportlichen Perspektive mit dem Verein lag als auf finanziellen Aspekten.
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SportTranskript
00:00Herr Eberletz, jetzt ist der Vertrag von Joshua Kümmich eingetütet.
00:05Wie war es denn jetzt eigentlich?
00:06Können Sie ein bisschen aus den Nähkästchen plaudern, mit dem Spieler wirklich eins zu
00:09eins sowas auszuverhandeln?
00:11Ist da die Hemmschwelle vielleicht ein bisschen größer, weil ein Berater kann man vielleicht
00:14Sachen eher am Kopf hauen als ein Spieler oder ist es ähnlich von der Verhandlungsführung
00:19her?
00:20Es ist anders.
00:21Es ist anders und das ist sehr, sehr mannhaft, was Jo macht, weil als Spieler für sich selber
00:27einzutreten.
00:28Sie haben vielleicht auch Vertragsverhandlungen mit Ihrem CEO und dann dahin zu setzen, sagen,
00:32ich stelle mir aber Summe X vor und der sagt, sind Sie wahnsinnig oder Aufsichtsrat, sind
00:37Sie wahnsinnig, viel zu viel und dann ist es schon immer schwierig für sich selber
00:40da einzustehen, parallel noch ein paar Leistungen zu bringen alle drei Tage.
00:44Deswegen habe ich auch Jo gesagt, dass mich das sehr beeindruckt hat.
00:48Aber am langen Ende ging es wirklich sehr, sehr viel und sehr, sehr lange um die Perspektive,
00:52um seine Empfindungen.
00:53Er ist schon lange bei Bayern, hat er gesagt, zehn Jahre.
00:56Er ist hier zum Mann gereift, wie er selber gesagt hat und das hat er auch gelebt und
01:00er wollte einfach wissen, sind wir kompetitiv in den nächsten Jahren, um einfach die Meisterschaften
01:04zu holen, um die Champions League zu spielen und das haben wir ihm auch sehr, sehr offen
01:09und transparent gesagt, was unsere Gedanken sind, was unsere Ideen sind.
01:11Wir haben einen Trainer, der natürlich auch ein wichtiger Faktor war in den ganzen Gesprächen,
01:16weil die Mannschaft und das merkt man ja auch, das hat man auch in Äußerungen von Joshua
01:19dann gehört, dass er sich extrem wohl fühlt und wohl fühlen eben nicht nach dem Motto,
01:23hey, der mag mich, sondern der findet mich gut, aber der will auch Erfolg, der fordert.
01:27Und das war, was Joshua eigentlich am allerwichtigsten war und das kann man schon dann wieder mit
01:30dem Spieler besser besprechen, als über den Berater an den Spieler zu spiegeln.
01:34Und was dann am langen Ende das Vertragliche betraf, das war dann relativ einfach und transparent,
01:43das habe ich ja auch nochmal an einer Stelle gesagt, es ging da gar nicht darum, dass Joshua
01:46gesagt hat, ich muss das verdienen, ich will noch das haben, das muss ich fairerweise sagen,
01:49das waren die kürzesten Gespräche und die gemeinsamsten Gespräche.
01:53Es ging nicht um Details, aber nicht um große Dinge und dementsprechend kann man zusammenfassen,
01:57es ist anders, aber mit so einem Spieler wie Joshua Kimmich war dann das Kompliziertere,
02:05das Einfachere und nicht einfach, weil er alles akzeptiert hat, sondern weil es einfach
02:09ganz transparent war und wir eine sehr gute Ebene, ein gutes Fundament hatten.